2. Mannschaft | Weinfelden … und ein TOI TOI

Es gibt Spielorte, die auf der Schweizerlandkarte des Fussballs nichts zu suchen haben – du fährst hin, und kannst nie gewinnen. Weinfelden ist so ein Ort mit verbrannter Erde und ein Fluch.

 

Die 2. Mannschaft des FC Münsterlingen hatte in diesem Nachtrags- respektive Wiederholungsspiel einiges gut zu machen, um den schwachen Auftritt vor 3 Wochen vergessen zu lassen.

 

Der FC Weinfelden, mit unerklärlich vielen neuen Spieler im Team, war natürlich nicht gewillt die 3 Punkte dem Gast zu überlassen. Dies war jedoch kein Grund nervös zu werden und das FCM-Team wollte dem FC Weinfelden auf dem Platz, mit einer aggressiven Spielweise, weh machen. Die Mannschaft kam gut aus den Startlöchern und drängte den Gegner immer wieder in ihre Spielhälfte. Es war kein Einbahnfussball, aber dem Gegner wurde nicht viel zugelassen und so war man gespannt, bis das 1. Tor für den FC Münsterlingen fiel.

In der 17. Spielminute war es vermeintlich soweit – Timo Jeremias wurde im 16er vom Torwart gefoult und der fällige Strafstoss übernahm Florin Trüssel. [Nein … das war nichts – mehr ist dazu nichts zu sagen]! 3 Minuten später konnte sich Florin nochmals in Szene setzen, vergab aber alleine vor dem Torwart die grosse Möglichkeit zur Führung. Nun, wenn einem Spieler das Pech am Fusse klebt, kommt eine alte Fussballweisheit zu tragen … Schnürsenkel neu binden – sich sammeln und sich wieder auf seine spielerische Stärke besinnen. Das Problem war, dass auch die Mannschaft ab diesem Zeitpunkt etwas fahrig wirkte und die Überzeugung nachliess. Ein Eckball für den FC Weinfelden (28.) unterstrich diese Unordnung und der Kopfball konnte von Sven Kustos mirakulös abgewehrt werden. War diese Szene ein Weckruf? Nein, im Gegenteil – denn in der 30. Spielminute stand es aus dem Nichts heraus 1:0 für den FC Weinfelden. Tobias Leuzinger läuft den Gegner ab, hat den Ball und spielt auf engstem Raum zu Sven Kustos … was dann wirklich passierte, weiss nur Sven und der liebe Fussballgott. Die Pille lag im Netz! Es ist ein Fluch … eine verbrannte Erde für den FC Münsterlingen. Der FCM spielt, der FCM dominiert, aber am Schluss verliert man so ein Spiel, weil man sich selber schlägt.

 

Gut kam die Halbzeitpause, um etwas Ruhe in die Gemüter der Spieler zu bringen und sich neu zu orientieren. Man spürte den Spielern an, dass sie gewillt waren diese anbahnende Niederlage nicht einfach so hinzunehmen. Die 2. Halbzeit war zwar nicht mehr so dominierend, aber die Marschrichtung blieb die gleiche. Der FC Weinfelden kam über Konter zu ihren Möglichkeiten und bei der eine oder andere Szene brannte es denn auch lichterloh vor Sven Kustos. Dank Sven mit seinen «Big saves» blieb es nur bei dem 1:0. Das FCM-Spiel entwickelte sich so zu einem «wir wollen, aber wir Schaffens nicht» - man spürte förmlich wie die Wut in den Spieler aufkamen und jeder wollte dieses Spiel noch zu Gunsten des FC Münsterlingen wenden. Wenn 100% Wut, Frust, Aggressivität und Adrenalin in den Adern fliesst, dann kommt so ein Schuss von Luca Zwahlen zum 1:1 (55.) zustande. Einfach mal aus 30 Meter den ganzen Frust raushauen und die Kugel flog ins obere linke Eck. What a Goal!

 

Das Spiel wog jetzt hin und her … Chancen da, Chancen dort, sowie Unvermögen und Glück auf beiden Seiten. Unter dem Strich ging das Unentschieden in Ordnung. Es sollte wohl so sein, dass der FC Münsterlingen wieder nicht als Sieger in Weinfelden vom Platz ging.

 

Und was war das jetzt noch mit dem TOI TOI? Der Fluch in Weinfelden liegt anscheinend nicht nur am Spielort, sondern auch auf dem einen oder anderen Spieler. Wie willst du ein Spiel gewinnen, wenn ein Spieler plötzlich von Bauchkrämpfen und Darmbeschwerden vom Platz muss, weil sich ansonsten ein Desaster abzeichnet – die Rettung kann nur ein nahegelegenes TOI TOI sein. Fragt sich jetzt nur, ob der Trainer in Zukunft auch ein paar Pampers im Gepäck haben muss?!?

 

Fazit: Eine FCM-Mannschaft die gewillt war dieses Spiel zu gewinnen, aber sich selber im Wege stand. Das Unentschieden ist ein Anfang, dass man den FC Weinfelden in Zukunft auch mal schlägt.

 

MVP: Das Team mit ihrem kollektiven Auftreten und Glauben daran noch etwas reissen zu können.

 

Aufstellung: Sven Kustos (TW), Niklaus Güntzel, Julian Rothacker, Sven Cavigelli, Tobias Leuzinger, Robin Fortiguerra (38.), Luca Zwahlen (C) (86.), Colin Rüegg (41.), Timo Jeremias, Florin Trüssel (73.), Michael Vonlanthen

 

Ersatz: Lukas Ernst (ETW) (90.), Daniel Wiesli, Patrik Bichsel (86.), Pascal Gloor (41.) (90.), Joshua Endel (73.), Pietro Corso, Luca Alig (38.)

 

Verwarnungen: Tobias Leuzinger (Foulspiel)

 

Schiedsrichter: Dominik Braunwalder

 

Anmerkung: Die Spielberichte basieren auf wahren Begebenheiten und liegen immer im Auge des Betrachters, nur die Namen der Darsteller wurden aus Datenschutzgründen geändert. Andere Ansichten sind grundsätzlich erlaubt, ändern aber nichts an den Wahrnehmungen des Verfassers.