Die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer bekamen ein nicht ganz alltägliches Fussballspiel zu sehen. Eine Mannschaft wollte etwas mehr Fussball spielen, scheiterte dabei aber immer wieder. Die andere Mannschaft wollte nicht so viel Fussball spielen und erreichte damit das Maximum, nämlich den Sieg. Rheineck machte das, was es kann, gut. Der FCM machte das, was er kann nur phasenweise und bis ins letzte Drittel ebenfalls gut, scheiterte dann aber immer wieder an der tief stehenden Rheinecker Mannschaft, die sich den Sieg mit einer makellosen Chancenauswertung verdiente.
Schon mit der ersten nennenswerten Aktion ging der FC Rheineck in Führung. Ein Fehlpass aus der FCM-Verteidigung wurde hoch und quer nach rechts gespielt, wo die Stürmerin zunächst an der starken Steffi scheiterte, im Nachsetzen aber erfolgreich war. Der FCM sah sich so mit einem frühen Rückstand konfrontiert, hatte aber noch genug Zeit um zu reagieren. Allmählich kam Struktur in die FCM-Angriffe. Katja zielte einmal zu hoch und der Steckpass von Dalia auf Melä wurde im letzten Moment entscheidend abgelenkt. So dauerte es bis zur 33. Minute, bis der FCM ausgleichen konnte. Dalia zeigte sich auf rechts, verlud ihre Gegenspielerin und sah die perfekt mitgelaufene Jeli im Strafraum. Jeli schloss überlegt zum 1:1 ab und nun dachte man, dass der FCM sofort nachlegen sollte gegen diese sehr diszipliniert stehende, auf Konter lauernde Rheinecker Mannschaft. Doch bis zur Pause sollte nichts Zählbares mehr resultieren, mit dem Unentschieden ging es zurück in die Kabine.
Der FC Rheineck liess den FCM weiterhin kommen, und uns fehlte einerseits die zündende Idee, andererseits vielleicht auch etwas der Biss und der absolute Willen, hier auf Teufel komm raus zu gewinnen. Etwas, was man sich vom FCM nicht gewohnt ist. Dazu kam das fehlende Matchglück, beispielsweise bei Entscheidungen des total unmotiviert wirkenden Schiedsrichters, der nach einer Stunde ein glasklares Offside nicht pfiff und so dem FC Rheineck den erneuten Führungstreffer ermöglichte. Ein Nackenschlag für den FCM, dem die Aufgabe nun also nicht leichter gemacht wurde, denn Rheineck beschränkte sich noch mehr auf die Abwehr. Der FCM kam in der Folge nur noch zu ein, zwei Halbchancen sowie ein paar Standardsituationen. Und wenn wir mal vielversprechend unterwegs waren, ertönte ein unmotivierter Pfiff, wie beispielsweise gegen Melina kurz vor Spielende, als sie die Gegenspielerin sauber abtrocknete und auf Rechts etwas Platz gehabt hätte. Alles in Allem war es aber zu wenig strukturiert, was der FCM zu bieten hatte. Für den FCM geht es in den nächsten Wochen und Monaten um nichts weniger, als spielerisch auf ein nächstes Level zu kommen.
FCM - FC Rheineck 1:2 (1:1)