Sonntagnachmittag bei schönem Wetter in Wil. Das Spiel leider auf Kunstrasen angesetzt, aber unsere Frauen erledigen die Aufgabe souverän, beziehungsweise glanzlos-souverän. Am Ende schaute man in die Augen unserer Ladies und man hatte das Gefühl, sie haben sich noch selten so diskret über einen Sieg gefreut. Das 3:0 tönt nach einer klaren Sache - was es auch war, wenn auch mit wenig Feuerwerk. Aber der Reihe nach.
Der FCM, wiederum unterstützt von sehr vielen Fans, startete sehr gut und fokussiert in die Partie. Wil versuchte, unseren Spielaufbau früh zu stören. Das gelang auch, vor allem durch die Mitte hatten wir Mühe, durchzukommen. Aber schon nach elf Minuten konnte der FCM in Führung gehen. Über Melä kam der Ball zu Hanna, die auf Melina querlegte. Der Schuss passte unter die Latte - Münsterlingen führte und spielte weiter konsequent nach vorne. Es gelang bei Weitem nicht alles, manchmal waren wir auch zu hastig und hätten auf dem Kunstrasen getrost noch einmal hintenrum spielen können. Das 2:0 entstand auf vorentscheidende Weise: Melä wurde lanciert und sah sich im 1:1 gegen den Goalie ausserhalb des Strafraums. Die Wiler Keeperin konnte den Ball nur noch mit der Hand stoppen und wurde nach 18 Minuten folgerichtig des Feldes verwiesen. Nach einer kurzen Wechselunterbrechung konnte Dalia den fälligen Freistoss aus rund 20 Metern ausführen. Ihr Schuss passte ebenfalls unter die Latte - 2:0.
Wil brauchte nun ein paar Minuten, um sich zu sortieren. Münsterlingen nutzte das geschickt aus und kam nur vier Minuten nach dem zweiten Treffer zum dritten. Melina spielte Melä an, die in den Strafraum lief und den Ball quer zu Dalia legte, die ihr zweites Tor erzielte. Und bis zur Pause hätte der FCM mindestens zwei Tore nachlegen müssen. Mela scheiterte mit ihrem wuchtigen Kopfball nach einer Hanna-Ecke am Goalie, und noch klarer war die Chance von Melina. Sie wurde von Melä angespielt und hatte das leere Tor vor sich, aber der Pfosten stand im Weg. Defensiv liess die Mannschaft nicht viel anbrennen und verteidigte souverän. So gingen wir mit einem 3:0 und einer Spielerin mehr auf dem Feld in die Pause.
Dort mussten wir erst einmal feststellen, dass alles gut lief. Unser Spiel war sicher nicht mit einem Feuerwerk zu vergleichen. Aber es ist nicht ganz so einfach, mit einem 3:0 im Rücken gegen einen tiefstehenden Gegner zu spielen. Da passieren Abspielfehler, da gehen auch einmal Bälle verloren. Darüber muss man stehen. Und so gestaltete sich die zweite Halbzeit auch eher zäh, wir konnten nicht mehr so viele Chancen herausspielen. Und wenn, dann waren es vor allem Standards. Zwei Eckballflanken strichen durch den Fünfmeterraum, ohne dass wir reüssieren konnten, und ein Hanna-Freistoss flog am zweiten Pfosten vorbei.
Leider konnten auch wir nicht zu elft zu Ende spielen. Noemi kollidierte nach 48 Minuten unglücklich mit der Gegnerin und wurde dafür verwarnt, und in der 79. Minute spielte sie im Zweikampf zwar klar den Ball, der Schiedsrichter erkannte aber ein Foul und schickte unsere Nr. 6 konsequenterweise vom Feld. Bitter für uns, aber auch irgendwie schön zu sehen, dass vor allem junge Schiedsrichter die Regeln, so wie sie geschrieben sind, anwenden. Da hatten wir ja schon ganz andere, sehr kreative Regelauslegungen erlebt.
Zurück in die Schlussphase des Spiels. Wil erarbeitete sich einige Chancen auf einen Treffer, die aber ungenutzt blieben. Auf der anderen Seite hatte Mia eine Halbchance und Melä spielte vielleicht einmal zu oft ab anstatt den Abschluss zu suchen, aber alles in allem hatte niemand auf und neben dem Feld Angst, dass es an diesem Sonntagnachmittag noch einmal hätte spannend werden können.
So verbuchen wir mit diesem 3:0 den dritten Sieg in Folge und setzen uns in der Verfolgergruppe fest. Es steht nun noch ein Spiel an, es ist dies das Thurgauer Derby gegen den FC Weinfelden-Bürglen, den wir am kommenden Sonntag um 14 Uhr am Mani-Assenheimer-Weg empfangen. Wir freuen uns ein letztes Mal auf die grossartige Unterstützung der FCM-Schlachtenbummler.
FC Wil - FC Münsterlingen 0:3 (0:3)