Beim Tabellenführer erkämpften sich die Frauen mit Leidenschaft und mit dem Glück des Tüchtigen den sechsten Sieg in Folge.
Wir trafen uns am Nachmittag in "Jelenas Pastatempel", einem herzigen Lokal im schönsten Offside Frauenfelds. Die Stätte besticht durch ihre charmante Gastgeberin, den zivilisierten Gästen und einer schönen Terrasse mit Ausblick auf das Frauenfelder Grün. Mit reichlich Kohlehydraten im Magen, roten Shirts, roten Schuhen und roten Mäulern fuhren wir zum Sportplatz, wo wir auf dem Hauptplatz auf den bislang souveränen Tabellenführer trafen.
Und die Frauenfelderinnen legten los wie die Feuerwehr. Ihr variables Offensivsystem stellte uns vor einige Schwierigkeiten und bereits nach vier Minuten hätten die Hauptstätterinnen in Führung gehen müssen, aber die Stürmerin setzte den Abschluss im 1-1 mit Steffi zu hoch an. Auf der anderen Seite dauerte es auch nicht lange, bis Melä eine gute Chance erhielt, doch sie legte sich den Ball etwas zu weit vor, so dass die Torhüterin klären konnte.
Nicht zum ersten Mal in dieser Rückrunde schlug der FCM innert Kürze doppelt zu. Nach 18 Minuten lancierte Sterneköchin Jeli auf der rechten Seite Melä, die den Ball quer vors Tor spielte, wo Kim wartete. Sie versenkte den Ball im Eck und brachte den FCM damit in Führung. Und es kam noch besser: Sechs Minuten später wurde Melä im Strafraum von der letzten Verteidigerin umgesäbelt, und Panzi übernahm die Verantwortung. Das Resultat ist in ihrem Whatsapp-Status zu bestaunen. Wer ihre Nummer nicht hat, hier ist sie: Null Siebe Nüün... Das erste Tor unserer Nr. 18! Dass Frauenfeld nach dieser Aktion noch zu Elft weiterspielen durfte, hat wohl damit zu tun, dass im Frauenfussball andere Regeln zu gelten scheinen. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison wurde eine Notbremse nicht mit der im (uns bekannten) Regelwerk vorgesehenen Sanktion bestraft. Jänu.
Machen wir einen Sprung in die zweite Halbzeit. Frauenfeld zeigte seinem Publikum, warum es den Aufstieg auch nach diesem Spiel noch in der eigenen Hand hat. Das war schon schön anzusehen, was da vor allem aus dem Mittelfeld kam. Zu unserem Glück waren viele Weitschüsse dabei, die meistens harmlos waren. Das hatte auch mit einer vorzüglichen Leistung unserer Mannschaft im Defensivbereich zu tun. Und wenn der Ball gefährlich wurde, retteten das Lattenkreuz, Steffi oder ein Bein unserer Verteidigerinnen die Führung der Münsterlingerinnen.
Der FCM setzte weiterhin Nadelstiche, schaffte es aber nicht, über Aussen durchzubrechen. So kamen Melä und Kati nach langen Bällen zu guten Chancen, aber der Ball konnte in beiden Fällen von einer Verteidigerin noch vor der Linie weggewischt werden. Es blieb also spannend. Und es wurde noch spannender, als Frauenfeld der Anschlusstreffer gelang. Der Ball kullerte der Torlinie entlang, bis die Stürmerin heraneilte und ihn über die Linie drückte. Noch waren fast 20 Minuten zu spielen, in denen der FCM leidenschaftlich verteidigte, vieles richtig machte aber auch das Glück des Tüchtigen in Anspruch nahm. So blieb es beim knappen Sieg des FCM. Ist er unverdient, weil wir etwas Glück dabei hatten? Natürlich nicht. Unverdiente Siege gibt es nicht, was wir vor allem in der Vorrunde am eigenen Leib schmerzlich erfahren mussten.
So verliessen wir die Kleine Allmend also mit Punkten und Gemüse im Gepäck. Im Weiteren konnten wir folgende Erkenntnisse gewinnen:
- Die Köchin wird ihrem Prinzen noch zwei Wochen Spaghetti servieren müssen.
- Die Nr. 18 wird einen Kasten Bier bezahlen müssen.
- Wir sind aktuell Frauendrittligarückrundentabellenführerinnen, was wir natürlich bleiben möchten. Es sind noch drei Spiele zu machen.
Unser Dank geht an Jeli für die feine Bewirtung und an unsere mitgereisten Fans. Das nächste Spiel bestreiten wir am kommenden Samstag um 19.15 Uhr zu Hause gehen Uznach.