Am 4. März stimmen die Münsterlinger Stimmberechtigten über den Kredit für die Sanierung und Erweiterung des Trainingsplatzes ab. Für den FCM stellt das Projekt einen lang ersehnten Meilenstein dar.
Er sei sich bewusst, dass es um viel Geld gehe, sagt FCM-Vorstandsmitglied Marc Ellenbroek zum Kredit über 1.05 Millionen Franken. Jedoch sei es auf Grund des Wachstums der letzten Jahre unumgänglich, dass die Infrastruktur verbessert werde. „Wir betreuten im Jahr 2003 rund 100 Junioren, heute sind es 270“, sagt er. Der heutige Trainingsplatz besteht seit der Vereinsgründung vor über 70 Jahren. Er weist ein Gefälle von über zwei Metern auf und ist nur für den Trainingsbetrieb, nicht aber für Wettspiele zugelassen. Da ein Entwässerungssystem fehlt, steht das Wasser nach Regenfällen teilweise tagelang, was Absagen von Trainings und Turnieren nach sich zieht. Zudem resultieren hohe Unterhaltskosten. „Wir haben sozusagen eine mit Sportrasen überzogene Weide, unterhalten diese aber wie einen vollwertigen Wettkampfplatz“, sagt Marc Ellenbroek. Der Verein wendet jährlich weit über 40‘000 Franken für den Unterhalt seiner Infrastruktur auf.
Das Projekt sieht vor, den Untergrund des Trainingsplatzes komplett neu aufzubauen. Ein effizientes Entwässerungssystem ist ebenso Bestandteil des Vorhabens wie eine automatische Bewässerungsanlage und eine LED-Beleuchtung, die minimale Lichtstreuung verursacht und deshalb die Nachbarschaft nicht stören soll. Dies entspricht der Standardausstattung heutiger Rasenspielfelder.
Die bestehenden Plätze sind heute bereits übernutzt. Gemäss Berechnungen des Bundesamtes für Sport bräuchte ein Verein in der Grösse des FC Münsterlingen 2.7 vollwertige Spielfelder. Das sei vielleicht etwas hoch gegriffen, meinen die Verantwortlichen des FC Münsterlingen dazu. Man habe Bescheidenheit gelernt und komme auch mit weniger Fläche aus, aber die Plätze müssen belastbar sein. Mit der heutigen Situation sei es fast nicht mehr möglich, einen geordneten Trainings- und Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. In anderen Vereinen in der Umgebung gibt es bereits Wartelisten für Kinder. Wer Glück hat, bekommt einen Platz in einer Mannschaft. „Dies möchten wir auf keinen Fall“, sagt Marc Ellenbroek. Der Verein habe einen sozialen Auftrag und nehme diesen gerne wahr. Kinder abzuweisen und sie damit möglicherweise vom Sporttreiben abzuhalten, sei die schlechteste aller Optionen.
Der FC Münsterlingen wird einen angemessenen Teil der Kosten selber tragen. Dazu wird der Verein Swisslos-Gelder beantragen und weitere Mittel aufbringen. Der FCM ist zuversichtlich, dass die Münsterlinger Bevölkerung dem Vorhaben zustimmen wird. An einer Konsultativabstimmung im Rahmen der Gemeindeversammlung im November 2017 hatten die Anwesenden den Gemeinderat einstimmig beauftragt, das Projekt weiterzuverfolgen und an die Urne zu bringen. Für Marc Ellenbroek ein wichtiges Signal: „Wir sind dankbar für das tief verankerte Wohlwohlen gegenüber unserem Club, das wir immer wieder spüren. Wir fassen das als Ausdruck der Wertschätzung für unsere Juniorenarbeit auf“. Auch wenn es niemand vom FCM in dieser Deutlichkeit sagen möchte: Man spürt, dass es für den Verein um die Sicherung seiner Zukunft geht.
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